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Zu Gast im Geisterhof Zu Gast im Geisterhof
 

 • Die Ankunft
 • Der Finsterling
 • Ein grausiger Fund
 • Der Schnüffler
 • Schloß Asmoda
 • Verschwunden!

Autor dieser Szene: Frank Steen
 

Verschwunden!

Im fahrenden Auto

Tom: Na, was hältst du von Schloß Asmoda und seinen Bewohnern?
Eireen: Das Schloß ist wunderbar. Es muß Unsummen kosten, das alles in Schuß zu halten. Aber dieser von Meinheim. Etwas sonderbar oder nicht?
Tom: Er liebt halt alte Kunstgegenstände. Und besonders seine Gräfin. Vielleicht hat er sogar ein Verhältnis mit ihr.
Eireen: Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Aber diese alten Frauen! Erst die beiden im Garten. Und dieses Zimmermädchen hinterher war auch schon jenseits der siebzig.
Tom: Vielleicht reicht die Treue der Angestellten für die Gräfin bis zum Tode ...

Auto hält an. Zwei Türen schlagen zu. Schritte auf Kies.

Tom: Am Tage sieht dieser Gasthof auch nicht freundlicher aus! Ach, unser Herr Mataschke ist auch noch da.
Eireen: Dieser Campingbus ist ja doch ganz schön klapprig. Und diese scheußliche grüne Farbe!

Schritte, Gaststubentür wird geöffnet und geschlossen. Schritte.

Tom: Hallo, Herr Mataschke. Was hat die Polizei zu dem Toten gesagt?
Mataschke: (wütend) Dieser Wirt hat alle Spuren verwischt! Als ich ihn heute morgen auf Herrn Meinhardt angesprochen habe, behauptete er, Meinhardt sei in aller Frühe abgereist. Er hat mir sogar das Zimmer gezeigt. Leer! Nicht eine Spur mehr von ihm! Die Polizei brauchte ich gar nicht erst zu informieren.
Tom: Verstehe.
Eireen: Einfach alles verschwinden lassen! Dieser Wirt steckt in der Sache mit drin!
Tom: Das müssen wir ihm erst nachweisen. Herr Mataschke, was haben Sie über Herrn Meinhardt eigentlich herausgefunden? Hatte jemand Grund, ihn zu beseitigen?
Mataschke: Tja. Eigentlich nicht. Meinhardt war Musiker.
Eireen: Ich hätte ihn eher für einen Dachdecker gehalten. Bei der Statur ...
Mataschke: Hmhm. Trotzdem ein recht erfolgreicher Musiker und Komponist. Er hatte sich zuletzt allerdings mit seinem Bruder zerstritten.
Tom: Wahrscheinlich ging es um eine Erbschaftsangelegenheit.
Mataschke: Das nicht. Es ging aber um Geld. Sein Bruder, ein Plattenboss, hat sich vor Jahren mit sämtlichen Geldern hierhin ins Lungau abgesetzt. Eigentlich müßte der das Opfer sein.
Eireen: Ob dieser Bruder vielleicht doch was von diesem Fall weiß?
Mataschke: Dazu muß man ihn erst mal ausfindig machen. Ach ja, Meinhardts Tochter wird allerdings noch heute hier eintreffen. - Wie war es übrigens auf dem Schloß?
Tom: Hochinteressant. Heute Abend sind wir dort sogar zu einem Konzert eingeladen worden. Allerdings kommen mir die Angestellten, besonders dieser Verwalter, etwas merkwürdig vor.
Mataschke: Ich habe nur bemerkt, daß das Personal nicht das allerjüngste ist. Der Verwalter war damals nicht da. Ich habe aber mit der Gräfin gesprochen. Die scheint allerdings erst so um die vierzig zu sein.
Tom: Die werden wir jawohl heute abend kennenlernen ... - Hmmm. Aber daß der Tote verschwunden sein soll? Hier gibt es doch nur die eine Treppe nach oben. Und Sie waren die ganze Zeit seit unserem Frühstück hier?
Mataschke: Ja. Hat in der Zwischenzeit, seit Sie den Toten gefunden haben, bis ich kam, vielleicht jemand die Leiche heruntergebracht?
Eireen: Nein, das hätten wir gemerkt. Oben knarrt der Fußboden derart, daß man hört, ob jemand über den Gang geht. Da war nichts. Und die Treppe konnten wir von unserem Tisch aus sehen. Die kam nur der Wirt herunter.
Mataschke: Dann muß der Tote oben noch irgendwo sein! Kommen Sie!

Schritte auf der Treppe, Schritte auf dem Gang, Vereinzeltes Knarren von Dielenbrettern.

Mataschke: Zimmer Nummer zwei! Mal sehen.

Tür wird knarrend geöffnet. Einzelne Schritte.

Wirt: (ruft von unten) Herr Petersen ...
Tom: Moment!

Tür knallt zu.

Mataschke: (stöhnt hinter der Tür auf)
Eireen: Tom! Die Tür! Mataschke ist allein im Zimmer!

Rütteln an der Türklinke, Klopfen.

Tom: Das verdammte Ding klemmt! Herr Mastaschke, ist alles in Ordnung da drinnen?
Eireen: Da stimmt was nicht!

Rütteln an der Tür, Tür springt auf.

Tom: Na endlich! Herr ...
Eireen: Mataschke. Wo ist er denn?
Tom: Das gibt's doch nicht! Er ist nicht mehr hier!
Eireen: Vielleicht im Wandschrank?

Schritte, Wandschranktür knarrt.

Tom: Leer! Hmm.
Eireen: Tom!
Tom: Was ist?
Eireen: Tom, sieh' mal durchs Fenster!
Tom: Er wird doch wohl nicht durchs Fenster gesprungen sein!
Eireen: Sieh' auf den Parkplatz! Der Campingbus ist weg!
Tom: In zwanzig Sekunden kommt man doch nicht nach unten, steigt in den Wagen und haut ab!
Eireen: In diesem Gasthof ist was oberfaul! Laß uns sofort von hier verschwinden!

Schritte auf dem Gang.

Wirt: Sie sind ja schon wieder in diesem Zimmer! Was schnüffeln Sie hier eigentlich herum?
Tom: Sagen Sie, gibt es hier noch einen anderen Ausgang als die Zimmertür?
Wirt: Wie? Unsinn! Was reden Sie da?
Eireen: Hier aus diesem Zimmer ist gerade ein Mann spurlos verschwunden. Genau wie der Tote ...
Wirt: Hier gibt es keinen anderen Ausgang! Kümmern Sie sich lieber nicht um Dinge, die Sie nichts angehen. Es ist besser für Sie!
Tom: Na, hören Sie mal!
Wirt: Verlassen Sie jetzt das Zimmer! Wenn Sie unten noch zu Mittag essen wollen, beeilen Sie sich bitte, wir wollen die Küche gleich schließen!

Schritte.

Tom: Puh! Komm, Eireen. Wir gehen nach unten.

Musik

Nach oben!
Fortsetzung:

 Vier Särge

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© Die Gruselseiten (27. Februar 2001)