Schriftzug

 Fledermäuse 
"Nur die Schlitten und ein paar Ratten ..."
(Paul Wille in "Der Pakt mit dem Teufel")

Schloß Zauberer Jakl

Ebenso erzählt man von einem Zauberer Jakl, der nicht bloß im Wolfspelze erschien, sondern auch in der Gestalt eines Ochsen die Leute betrog. Das Volk glaubt, daß einer, mit Wolfssalbe angestrichen, sich auf 24 Stunden in einen Wolf verwandeln könne.

Literatur Theodor Vernaleken: Alpensagen. Volksüberlieferungen aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien 1858, S. 125 (online: Bayerische Staatsbibliothek, München)

 

Schloß Der Schörgentoni, die vier Wölfe und der Zauberer Jakl (Auszug)

Eben so erzählt man sich viel wunderlich Zeug vom Zauberer Jakl, wie er einen Glaserer betrogen, und dann wieder reichlich entschädigte, wie er in einen Ochsen verwandelt einen Wirth betrogen hat, wie auch er die Kunst verstand, den Wolfspelz umzunehmen.
Ich habe schon anderswo dieses Betrügers erwähnt, und füge nur schließlich die Sage bei, daß er einmal auf dem Wege nach Tamsweg einem ehrwürdigen Kapuziner begegnete, den er frug, wie man selig werden könne. Der ehrwürdige Pater wirkte durch salbungsvolle Reden so mächtig auf den Zauberer Jakl ein, daß er sich selbst als Zauberer dem Pfleger zu Moosham überlieferte, wo er als solcher auch gerichtet wurde.
Ueber diesen Zauberer Jakl enthält das Mooshamer-Archiv manche Stelle, ich füge hier eine an:
(Malefiz 279). Jahr 1681. "Auf den herumvagirenten Jacoben Koller abdeckers-Sohn von Mauterndorf, oder den sogenannten Zauberer Jäggl solle gute Obsicht getragen werden, wer ihme lebendig lifert, solle 600 fl. wer ihme aber Toder liefert 300 fl. haben, um willen er so ville Jugend und andere Persohnen verführt hat."

Literatur Lungau. Historisch, ethnographisch und statistisch aus bisher unbenützten urkundlichen Quellen dargestellt von Ignaz von Kürsinger [...]. Mit artistischen Beigaben. Salzburg 1853, S. 487.

 

Schloß Der Mäusemacher

Der große Zauberer und Hexenmeister Jakob Koller, kurzhin "Zauberer Jackl" genannt, hatte es, wie bereits erwähnt, besonders auf die jungen Leute (Hüterbuben usw.) abgesehen, denen er seine Zauberkünste lehrte. Ein solcher vom Jaggl in der Zauberei unterrichteter Knabe saß einmal nahe dem Wege, der nach Moosham führt. Er hielt ein Stäbchen in den Händen und schnitt davon Späne ab, deren jedes sich in ein kleines Mäuslein verwandelte. Da kam der Gerichtsscherge des nahen Pfleggerichtes zu Moosham unversehens des Weges daher und sah dem sonderbaren Treiben des Knaben zu. Als dieser des Schergen ansichtig wurde, erschrak er und wollte eilends entfliehen. Doch der Gerichtsscherge hielt den Knaben an und befragte ihn nach seinem seltsamen Tun, das er vorhin bei ihm beobachtete. Der Knabe versuchte anfangs zu leugnen, aber durch das scharfe Auftreten des Gerichtsboten eingeschüchtert, erwiderte er voll Angst: "Ich kann nichts, aber die andern können viel, sie sind meine Lehrmeister." Und er nannte all die Zauberer, so den Zauberer-Jackl, die vier Wölfe, die Staudinger-Hexe und viele andere. Der Knabe erzählte auch von der von den Zauberern zubereiteten Salbe, welche sie, damit angestrichen, auf 24 Stunden in Wölfe verwandeln könne. Auch ihn hätten die Wölfe einst mit einer Hexensalbe bestrichen, wodurch er in einen Wolf umgewandelt wurde; als solcher habe er einmal Jagd auf Pferdefüllen gemacht und da habe ihm eines mit dem Hinterfuße das Kinn entzweigeschlagen, daher die an ihm sichtbare Hasenscharte, das untrügliche Kennzeichen der Zauberer und Hexen.
Auf die Aussage des Knaben hin wurden alle der Zauberei verdächtigen Personen eingefangen und nach Moosham geliefert, um nach einem schrecklichen Hexenprozeß auf dem Paßeggen hingerichtet zu werden.

Literatur Lungauer Volkssagen. Gesammelt und herausgegeben von Michael Dengg. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Mauterndorf o.J. [1973 (?)], S. 219 (aktuelle Auflage hier erhältlich)

 

Fledermaus Zurück zur Bibliothek.

 


 

© Die Gruselseiten (27. Mai 2001)